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  Pressing
 
Pressing bezeichnet im Fußball das gezielte Herstellen von Überzahlsituationen in Ballnähe und das aggressive Attackieren des Ballbesitzers um
Torchancen des Gegners zu verhindern und einen Ballgewinn für die eigene Mannschaft zu provozieren. Es gibt unzählige Möglichkeiten, Pressing zu spielen. Welche am erfolgversprechendsten ist, ist unter anderem von folgenden Merkmalen abhängig:
  • eigenes Spielsystem und das des Gegners
  • Zielsetzung für das Spiel (Gewinnen müssen, etc.)
  • Spielertypen der eigenen Mannschaft/des Gegners
  • eigene Stärken/Schwachstellen beim Gegner (z.B. aufgrund von Spielerausfällen)

Entscheidungsvariablen beim Pressing:

  • In welchem Raum soll Pressing gespielt werden (siehe auch unten unter "Pressingarten")?
  • Sollen bestimmte Spieler des Gegners (siehe Schwachstellen) verstärkt attackiert werden?
  • Soll auf den 1. Ball oder den 2. Ball gepresst werden?
  • Nach außen oder nach innen verteidigen? Wo soll der Ballgewinn angestrebt werden (Flügel oder Zentrum)?
  • vollständiges oder teilweises Pressing (ganze Mannschaft oder Spielergruppen)
  • angedeutetes Pressing/vorgetäuschtes Pressing (um den Gegner zu einem Rückpass zu verleiten, obwohl man nicht auf Ballgewinn aus ist)
  • Abhängigkeit vom Spielsystem (offene/dichte Räume) --> 2-3 Beispiele

Pressingarten:
Abwehrpressing, Mittelfeldpressing, Angriffspressing

 

Abwehrpressing:

Die Mannschaft steht geschlossen in der eigenen Hälfte und macht dadurch die Räume extrem eng. Beim Abwehrpressing wird der Ballgewinn unter Umständen erst in der Mitte der eigenen Hälfte passieren, so dass der Weg zum gegnerischen Tor beim Umschalten sehr weit sein kann. Allerdings kann man das auch nutzen, wenn die gegnerische Mannschaft weit aufrückt: Hat man Spieler, die gute Pässe in die Schnittstellen der aufgerückten Abwehr, d.h. in den freien Raum hinter der gegnerischen Abwehr spielen könne, so ergeben sich bei einem laufstarken Konterstürmer vielversprechende Torchancen. Das Abwehrpressing kann insofern auch eine Strategie sein, um den Gegner herauszulocken und so Räume für Konter zu öffnen.

 

Mittelfeldpressing:

Die am häufigsten gespielte Variante des Pressing. Hier findet die Pressingaktion in einem Raum 15 Meter vor und hinter der Mittellinie statt, also etwa in der Mitte des Spielfelds. Diese Variante erlaubt eine gute Balance zwischen dem weiten aufrücken beim Angriffspressing und dem sehr tief Verteidigen beim Abwehrpressing. Bei Ballgewinn (vor allem im Zentrum) ergeben sich beim schnellen Umschalten häufig gute Kontermöglichkeiten. Das Mittelfeldpressing sorgt auch dafür, dass die Mannschaft zwar intensiv und viele laufen muss, aber die Wege dafür nicht zu weit sind (nach vorne bei Ballgewinn und nach hinten bei Misslingen des Pressing).

 

Angriffspressing bzw. Forechecking:

Angriffspressing beschreibt ein sehr hohes Pressing in der gegnerischen Hälfte, bei dem oft bereits die gegnerischen Verteidiger und der Torwart attackiert werden.

 

Beim Forechecking bzw. Angriffspressing wird der Gegner frühzeitig, d.h. bereits tief in seiner eigenen Hälfte attackiert. Dadurch soll er zu Fehlern im Spielaufbau gezwungen werden. Bei Ballgewinn besteht die Chance, direkt zu einem torgefährlichen Abschluss zu kommen, da man sich ja bereits weit in der gegnerischen Hälfte befindet.

Das Verhalten der verteidigenden Mannschaft entspricht dabei dem bei Spiel mit Vierer- bzw. Dreierkette. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass die gesamte Mannschaft weiter aufrückt und dass in der gegnerischen Hälfte viel gepresst sprich der Ball angegriffen wird.

Angriffspressing verlangt eine gute Kraftausdauer und die Fähigkeit, Situationen zu erkennen, in denen der Gegner zu Fehlern gezwungen werden kann. Diese taktische Variante ist sehr kraftaufwändig und anspruchsvoll und kann meistens nur phasenweise (z.B. um einen Rückstand aufzuholen oder am Anfang den Gegner unter Druck zu setzen) angewendet werden.

Schlecht gespieltes Angriffspressing ist leider sehr häufig zu sehen: dabei greift die Mannschaft "blind" den Gegner an, ohne dass wirkliches Doppeln zu Stande kommt. Der Gegner kann sich durch schnelle Kombinationen leicht befreien. 

 

Tiefstehen

Das Tiefstehen ist eigentlich keine Pressingart, passt aber dennoch zum Thema Defensivtaktik. Hierbei verlegt sich eine Mannschaft darauf, gefährliche Passwege zuzustellen, ohne aktiv auf Ballbesitz aus zu sein. Vielmehr wartet man geduldig, verschiebt seitlich und in der Tiefe und hofft auf Fehler des Gegners. Diese Variante kann sehr kraftsparend sein, wenn der Gegner es nicht versteht, die verteidigende Mannschaft laufen zu lassen. Dieses Verhalten sieht man immer wieder bei italienischen Fußballmannschaften (Beispiel AC Mailand).

 

Das Ziel: flexibles Pressing

Der Wechsel zwischen den Pressingarten und auch -varianten ist es, was eine gute Mannschaft ausmacht. Ein Trainer muss seiner Mannschaft alle Varianten beibringen, um im Spiel flexibel auf Ereignisse reagieren zu können. So kann man beispielsweise nach einem Tor für die eigene Mannschaft Angriffspressing spielen, um den Gegner weiter zu verunsichern. Auch zu Beginn des Spiels spielen viele Mannschaften hohes Pressing, um unter Umständen früh in Führung zu gehen.

Abwehrpressing bietet sich hingegen bei einer Führung an: man lässt den Gegner kommen und verlegt sich auf Konter. Mittelfeldpressing wird normalerweise über die längste Zeit gespielt, d.h. es ist die normale Variante.
 
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